Nach dem Abitur habe ich in einem Computerladen gejobbt. Dort lernte ich viele verschiede PC-Systeme kennen. Von Windows 2.x über SCO-UNIX bis hin zu FrameMaker durfte ich alles Mögliche mal ausprobieren und benutzen. Besonders UNIX und seine Fähigkeiten auf der Kommandozeilenebene, sowie die Fähigkeit, Mails zu schicken, fand ich äußerst spannend. Hier habe ich auch meine aller erste Mail geschrieben. Die ging zwar nur an einen anderen lokalen Benutzer und nicht über ein Netzwerk, aber immerhin: eMail im Jahre 1990!!!

Von einem Teil meines sauer verdienten Geldes habe ich mir meinen ersten PC gegönnt. Schließlich stand eine IT-Ausbildung ins Haus und ich wollte zwar auch Spielen, aber auch andere Dinge lernen. Dazu gehörte auch das Programmieren.

Was konnte dieses Schätzchen? Es hatte

  • einen Intel 80286 Prozessor
  • eine 42 MB Festplatte (ja, Megabyte),
  • ein 3½"- und ein 5¼"-Diskettenlaufwerk sowie
  • eine VGA-Karte mit Speichererweiterung auf 512kB Video-RAM (so war eine Auflösung von 800x600 bei 256 Farben möglich).

Der Rechner lief unter MS-DOS 3.3, daher musste man die Festplatte noch in zwei Partitionen unterteilen. Damit hatte man Speicherplatz ohne Ende. 42 Megabyte!!! Und damit ich nicht nur an die Tapete guckte, gab es einen schicken 15" Monitor von Smile dazu. Später spendierte ich meinem Schatz noch eine SoundBlaster-16 Karte, damit mein Lieblingsspiel LHX-Attack-Chopper auch ordentlich Wums machte.

Mit im Lieferumfang des Schneider-Sets war ein MS Works 2.0 sowie GW-BASIC, was mich aber nicht sonderlich reizte. Mit Works habe ich allerdings viel gemacht. Tabellen und Texte gingen damit schon wunderbar. Es war quasi das MS-Office für Arme.

Ich probierte mich wieder in (diesmal Borland Turbo-)PASCAL, klickte mich durch dBase IV und konnte erste Dinge in C implementieren. "Hello World" war nun machbar, viel mehr aber noch nicht.